Die Weisheit des Ostens und westliche Wissenschaft

Eines der spannendsten Themen unserer Zeit ist die Annäherung von östlicher Spiritualität und westlicher Wissenschaft. Ende der 70er Jahre habe ich das Buch "Tao of Physics" von Fritjof Capra mit Begeisterung  gelesen.

Der Physiker und Systemtheoretiker hatte am Strand von Kalifornien eine tiefe Erfahrung von Ganzheit und Verbundenheit. Anschließend brachte er seine Erfahrung zu Papier. In seinem Bestseller, der in 23 Sprachen übersetzt wurde, hat er die Verbindung und Parallelen von moderner Teilchenphysik mit Buddhismus, Hinduismus und Taoismus aufgezeigt.

Die Konvergenz von westlicher Wissenschaft und östlicher Philosophie spiegelt sich in dem Werk von zahlreichen Forschern, Therapeuten und spirituellen Lehrern wieder: C.G. Jung, Hal und Sidra Stone, Jon Kabat-Zinn, Byron Katie, A.H. Almaas, Daniel Siegel, Hans-Peter Dürr und Werner Heisenberg, um nur Einige zu nennen.

In den letzten Jahrzehnten gab es enorme Fortschritte in der Hirnforschung. Begriffe wie Bauchhirn, Spiegelneuronen, soziales Gehirn, Bindungsverhalten, Resilienz etc. sind inzwischen nicht nur in Fachkreisen verbreitet.

Der Neuropsychologe Rick Hanson bietet in "Buddha's Brain"  in verständlicher und trotzdem fundierter Weise einen guten Einblick in die Funktion des Gehirns und die Wirkung von Meditation auf die Gehirnfunktionen. Jon Kabat-Zinn erforschte die Wirksamkeit von Hatha Yoga, Vipassana und Zen mit wissenschaftlichen Methoden und entwickelte sein Programm der Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR).

Viele der oben genannten Persönlichkeiten haben in ihrem Werk östliche Denkansätze mit westlichem Forschungsgeist verbunden und dadurch etwas Neues geschaffen. Für den Physiker Werner Heisenberg gibt es "keine Trennung zwischen Wissenschaft und Religion", beide seien nur zwei Seiten einer Medaille.